Freitag, 22. Juli 2011

ratlos schlaflos

Es ist halb zwei.
Eigentlich bin ich schon seit mehr als drei Stunden so müde, dass ich schlafen gehen sollte. Allerdings versuche ich im Moment so wenig Zeit wie möglich mit schlafen zu verbringen. Denn je mehr ich schlafe umso weniger bekomme ich mit von meinem Zimmer.
Ja ich liebe dieses Zimmer. Es hat hässliche Farbe an den Wänden die mich schon seit mindestens zwei Jahren nervt. Es ist immer unordentlich, weil ich zu faul zum aufräumen bin, wobei mich das selbst nervt. Es stehen Unmengen an Sachen herum die wirklich kein Mensch braucht. Ich wollte eigentlich ganz schnell raus aus diesem Zimmer, am liebsten sofort.
Doch jetzt wo ich quasi die Tage zählen kann bis ich dieses Zimmer verlassen muss, befinde ich mich in einem Zustand zwischen Angst, Vorfreude, Unsicherheit und Skepsis. Gegenüber all den neuen Dingen die da auf mich zu kommen.
Gegenüber diesem riesigen Sprung in dieses eiskalte Wasser, in dem ich selbst für mich verantwortlich bin und keine Mama mehr habe die mich morgens weckt wenn ich verschlafe. Keinen Papa mehr der mein Fahrrad repariert, weil ich das einfach nicht kann.
Es wird sicher seltsam und ein bisschen traurig dieses Haus zu verlassen, in dem so ziemlich alles wichtige in den letzten acht Jahren meines Lebens passiert ist.
Ich habe keine Ahnung ob das was mich erwartet so wird wie ich es mir vorstelle.
Aufregend, umwerfend und schön.
Ich will groß werden und zwar so richtig, will eine Zeit erleben die wie ich hörte die beste des Lebens sein soll. Ein Kind kriegen, heiraten und ein Haus kaufen ist nichts gegen studieren, frei sein, trinken, feiern und für sich selbst sorgen.
Ich werde in eine Wohnung ziehen, wo bereits drei Menschen auf mich warten mit denen ich erst einige wenige Male gesprochen habe. Die mir sympathisch sind und auf die ich mich schon freue, doch sie sind nicht meine Eltern.
Nicht dass sie es sein sollten, es ist gut, dass drei Männer nicht meine Eltern sind. Ich bin zufrieden mit meinen Eltern, trotzdem will ich weg, so schnell ich kann. Doch ich würde sie in manchen Momenten doch gerne einfach mitnehmen. So wie ich meine Lieblingsbücher in eine Kiste packen werden, würde ich auch gerne meine Eltern in eine Kiste packen. Ich würde die Kiste sicher nicht auspacken, aber manchmal wenn ich dann abends ein bisschen einsam wäre, würde ich vielleicht einfach nur hinein sehen um zu wissen, dass sie da sind.
Natürlich passen meine Eltern in keine Kiste und ich will sie auch in gar keine stecken. Doch ein beruhigender Gedanke ist es doch.
Irgendwie eine Absicherung zu haben, nicht allein sein zu müssen.
Doch mit diesem Gefühl werde ich wohl die nächsten Wochen, die ich übrigens in zwei hoffentlich überragenden Urlauben verbringen werde, leben müssen. Dann werde ich sehen was für Kattastrophen mir so begegnen werden.
Wünscht mir Glück!

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