Dienstag, 20. März 2012

Verschwörung, da bin ich mir sicher!

Heute ist ein sonniger Tag. Der Frühling fängt pünktlich zu seiner Ankündigung im Kalender an. Ich bin motiviert früh aufzustehen, in den Zug zu steigen und zur Arbeit zu gehen. Und dann das.

8:00 der Wecker klingelt, ich habe null Probleme aufzustehen. Duschen, Frühstück, Mann wecken, Sachen packen und los. Kaum an der Bushaltestelle beschleicht mich dieses Gefühl. Die Zeit vergeht auf einmal ziemlich schnell. Normalerweise habe ich das Gefühl Ewigkeiten warten zu müssen und sicherlich zu spät zum Bus zu kommen. Heute fliegen die Minuten nur so dahin, da kann etwas nicht richtig sein. 1 Minute zu spät, 2 Minuten zu spät. Die zwei Omis und der Opi wundern sich schon wo der gute Bus wohl bleibt, nicht dass der letzte Einkaufswagen im Rewe von ihren Altersgenossen besetzt ist wenn sie ankommen. Dass ich viel größere Sorgen habe ahnen sie nicht. 4 Minuten zu spät, ah da seh ich ihn in der Ferne aufblitzen. Die magische 81 kommt näher.
Kacke Portemonnaie in Muttis Auto gelassen. Naja 1,50 hab ich nich wird wohl für zwei Stationen reichen. In der Tat will die Busfahrerin 1,20!!! 1,20 für 4 Minuten Bus fahren, die ich aber einfach immer zu faul bin zu laufen. Reine Abzocke, wenn wirklich jeder Mensch in diesem Bus so viel Geld bezahlt werden entweder die Busfahrer oder irgendwer anders reich. Mein kapitalistischer Spürsinn lässt mich erahnen, die nette blonde Busfahrerin die mich mitleidig anlächelt, als sie mich mein Kleingeld zusammen suchen sieht, ist es nicht.
Irgendwelche Idioten wollen an der nächsten Station aussteigen, dabei lässt sich einer von ihnen viel Zeit. Ich will ihn provokant anschreien, aber auch er weiß ja nicht wie wichtig es ist, dass ich rechtzeitig zum Bus komme.
Naja das Ende vom Lied kann man sich denken. Der Bus hält an meiner Station ich springe Superhelden mäßig aus dem Bus und rene sofort los. Dabei glaube ich gut auszusehen, in meinem Innersten weiß ich, ich sehe aus wie ein verkrüppelter Pinguin mit zu großen Füßen. Ich sehe den Zug in der Ferne los fahren, will laut schreien, aber ich verkneife mir auch das. Ich schaue auf die Uhr und da kann ich es mir nicht verkneifen, der Zugfahrer hat wohl keine Atomuhr, fährt der einfach ne Minute zu früh los. Ich hätte das mal locker geschafft, kurz rechne ich durch wie lange ich wohl zum anderen Gleich gebraucht hätte, Treppen und zusätzliches Gepäck eingerechnet. Locker!! Nun kann ich all die Aggressionen nicht mehr in mir halten, ich schreie!

Naja der einzige, zwischenzeitliche, Lichtblick, war mein neues Buch. "Die Känguruh Chroniken", ich lege es euch wärmstens ans Herz. Ein Tag und 100 mal eben gelesene Seiten sagen alles denke ich.

Nun sitze ich endlich im Zug. Bleibt der stehen, mitten in der Pampa. Der Schaffner, zu dieser Berufsgruppe pflege ich ohnehin eine reine HASSliebe, sagt nett aber bestimmt durch, der Zug würde mit 30 Minuten Verspätung ankommen, bla bla bla bla....
Ich denke mir nur, die deutsche Bahn schuldet mir jetzt 12 Euro für die versäumte Arbeitszeit. Eindeutig liegt hier eine Verschwörung von Bus und Bahn und den Uhren und allem gegen mich vor.
Da kann ich nicht mal mehr das schöne Wetter genießen, dass ich durch das Fenster des Zuges beobachten kann. Die drei Minuten die wir dann noch im Bahnhof warten müssen bis ein Gleis frei wird machen mir auch nichts mehr.
Der Tag ist vorerst gelaufen, bis meine Kollegin mir ein Weizen ausgibt, die Welt ist wieder schön.

Alkohol macht Kattastrophen erträglich lautet mein heutiges Fazit!
Also Prost!

Sonntag, 18. März 2012

Zweihundert!

200 Tage in der Stadt der Fahrräder.
Kaum zu glauben, aber wahr. Und obwohl ich mir schwor diesen Blog niemals für meine sentimentalen Ausbrüche zu nutzen, ich hab mir ja auch gesagt ich will hier dauernd was berichten. Also los.

Als ich vor 200 Tage auszog die Welt und vor allem die Herzen meiner Mitbewohner und diese neue Stadt samt Uni zu erobern, hätte ich mir nie träumen lassen was da auf mich zu kam.
Allein die O-Woche hat mich so umgehauen, dass ich mich ständig betrinken musste. Da hab ich schonmal den ein oder anderen netten Menschen kennen gelernt. Die WG war aber leider die meiste Zeit noch ziemlich leer und irgendwie war ich doch etwas gehemmt von dieser ganzen, "ich wohne jetzt alleine" Sache. Sowieso war auf einmal alles so schlag artig anders, ich hab die Leute die 9 oder 3 oder gar 13 oder 20 Jahre mein Leben bestimmt haben plötzlich gar nicht mehr gesehen. Und wenn dann konnte ich gar nicht alles erzählen was es neues gab und es war irgendwie höchst seltsam und fühlte sich immer an wie zu Besuch sein.
Mein Zimmer zuhause wurde umfunktioniert und obwohl mir das ja vorher bewusst war, ist es immer noch komisch einfach in so ein Gästezimmer zu kommen und nicht mehr Treppe hoch, gerade aus und ab ins Bett zu fallen.
Aber nachdem der erste Trubel sich gelegt hatte, ich mich wieder ans aufstehen gewöhnte, die Uni nicht immer Spaß machte, aber es schön war wieder was zu tun zu haben und der Job auch endlich vorhanden war, da merkte ich erst was ich für einen Glücksgriff gelandet habe.
Meine Mitbewohner sind einfach die besten die ich mir hätte wünschen können. Ich war ja ziemlich begeistert davon mit fremden, vorzugsweise männlichen, Menschen zusammen zu ziehen und tada ich habe die perfekten gefunden. Heute sind wir uns alle mal so gar nicht mehr fremd, auch wenn einer gerade ziemlich weit weg verweilt und der zugezogene Spanier auch wirklich nett ist, die drei würde ich gegen keine anderen ersten Mitbewohner eintauschen wollen. Es ist schon eine ziemlich enge Sache hier, auf knapp 65 qm zu viert zu wohnen, aber auch zu fünft haben wir's hier einen Monat lang gut ausgehalten. Der fünfte im Bunde ist übrigens auch ein guter Grund, dass diese Stadt und mein Studentenleben super sind, aber das ist eine andere Geschichte.
Natürlich ist auch das Studium ne Granate, nicht nur wegen netten Leuten, interessanten Vorlesungen und Seminaren, auch weil ich einfach merke, dass ich wenigstens mit einem Fach alles richtig gemacht habe. Auch wenn mir gefült 99 % der Menschen sagt, mit Politikwissenschaften findet man eh keinen Job. Und auch wenn ich mir bei Kultur- und Sozialanthropologie nicht allzu sicher war, nun hat sich nach der ersten Hausarbeit rausgestellt, einfach klug das wählen was ich mag und die ganze Genderstudieskacke weg lassen und zack werd ich glücklich werden.
Die Semesterferien waren nicht so spektakulär wie gedacht, ich hab mein heißgewolltes Praktikum nicht bekommen, aber was soll's die politische Bildung wird schon merken, dass ich es bin die ihr fehlt.
Nun hoffe ich auf viel Glück am übernächsten Mittwoch, wenn ich das erste, und hoffentlich vorerst letzte Mal, unter's Messer komme und mir das Knie von innen heile machen lasse. Wenn das geschafft ist freue ich mich schon fast wieder auf's Semester und das fast kann ich eigentlich streichen.
Ich werde einen Kurs über Quantenphysik haben, jaja blabla ich hab BOCK!!!! :)
Und sowieso hoffe ich einfach dass es genauso gut weiter geht und ich bald noch mehr Zeit habe mal wieder durch die Weltgeschichte zu düsen und meine Liebsten zu besuchen. Ein weitere Vorsatz für's neue Semester, mehr bloggen. Aber weil mir die Anreize fehlen, werd ich mir wohl mal was kluges überlegen müssen.
Wenn's im Krankenhaus W-Lan gibt dann gnade euch Gott ihr bekommt alle Einzelheiten!!! :)
So mit Grüßen, Küssen und hoffentlich bald mit vielen Kattastrophen!

Dienstag, 31. Januar 2012

Heute pflanz' ich einen Baum.

Ich als bekennende Baumknutscherin und Pfadfinderin habe diese Aktion entdeckt:

Mein Blog hat eine Eiche gepflanzt.

Ich find's klasse. Auch wenn mein Blog gerade noch eher in der Anlaufphase ist (wenn auch schon seit ein paar Monaten) würde es mich total freuen, wenn ich mit ihm einen Baum pflanzen könnte.
Bäume sind schön und Wald ist wichtig für uns, für die Tiere und für die Landschaft. Ich hoffe mein Baum wird gepflanzt und er wächst nicht ganz so kattastrophal!!

Montag, 23. Januar 2012

Regenhosenretrofrohesneuesjahrpost

Neues Jahr neues Glück und schon fast ein Semester rum.
Trotzdem fühle ich mich wie in der Zeit ein bisschen zurück gedreht. Gefühlt stehe ich vor einem ähnlich riesigem Berg an Stoff wie vor meinem Abi und komme genauso wenig zum lernen wie vor einem Jahr. Nur dass "damals" meine Motivation irgendwie latent höher war, manifest setzte sie sich dann auch rechtzeitig durch.
Doch nun hab ich nur noch 1 1/2 Wochen Zeit. eieieiei.
Naja, Stress haben sie wohl grade alle die guten Studenten und wahrscheinlich kann man das nicht mal Stress nennen.
Denn ich hab auf jeden Fall noch genügend Zeit früh ins Bett zu gehen, auf Demonstrationen zu fahren die man sich auch hätte sparen können, Bier zu trinken und gemütlich zu frühstücken. Ich könnte zwar sicher auch noch ein bisschen lernen zwischendurch aber irgendwie packt's mich nicht so richtig muss ich zugeben.
Ich schreibe lieber einen Blog und hoffe, dass hier endlich mal wer was liest, meine Motivation zu schreiben wäre sicher höher, hätte ich Leser!!!
Naja, schlechte Schleimerei und hilfloser Schrei nach Aufmerksamkeit.
Viel wichtiger ist, dass bald Semesterferien sind, die letzten 3 Monate sind einfach mal so schnell rumgegangen ich kann's kaum glauben dass sie schon vorbei sind. Dann steht nur noch meine Hausarbeit zum Thema Übergangsrituale (wuhuuuu) an und dann ist freie Zeit. Und wenn alles so wird wie ich das will, wird's wirklich schön und ich hab nachher die ersten, schönsten Semesterferien meines Lebens gehabt. Wenn's nicht gut läuft lieg ich im Krankenhaus und weine vor mich hin, sehe nicht Marsimoto, fliege nicht irgendwo hin und langweile mich. Kotzen würd ich, sehr. Ich hab so richtig Lust mal woanders hinzukommen. Auch wenn ich ja erst vor 3 Monaten noch frei wie ein Vogel war und jede Gelegenheit hatte durch die Gegend zu reisen, so richtig gemacht hab ich's nicht. Weswegen ich auch eigentlich den Plan hatte 3 Monate in die Schweiz zu gehen und dort meinen Sommer zu verbringen, das wird sich jetzt vielleicht um ein Jahr verschieben, aber dafür hab ich dann was worauf ich mich freuen kann, ohja.

Nun noch ein weiterer neur Fakt über meine neue Wohnstadt (Heimatstadt scheint mir noch nicht passend muss ich zu geben):

Ich bin hier einfach nicht richtig angezogen. Ich erinnere mich noch genau, die letzten 13 Jahre, die ich fast immer mit dem Fahrrad oder teilweise zu Fuß zur Schule gekommen bin, war es absolut uncooooool eine Regenhose oder irgendetwas in der Art zu tragen. Und jetzt? Zack haben alle eine Regenhose, ein schickes Cape oder andere Inovative Dinge die sie vor der Nässe schützen. Ausser mir, der klugen Kattastrophe, die natürlich immer überall nass ankommt. Ob in der Uni, bei der Arbeit, beim Sport oder auf irgendeiner Party. Deprimierend morgens mit dem Fahrrad durch den strömenden Regen zu fahren, die Jeans immer mehr auf den Beinen kleben zu spüren, sich umzusehen und alle glücklich lächelnd in ihren Gummiüberzügen dahin radeln zu sehen.
Das Sahnehäubchen aufgesetzt bekommt die ganze Angelegenheit dann, wenn man klitschnass im Kino sitzt und eine waschechte Bayerin, die so ein Sauwetter wie hier noch nie zuvor erlebt haben dürfte, fragt:"Wie du wohnst hier schon 4 Monate und hast noch keine Regenhose????" Dann fühlte ich mich vollends gedemütigt und beauftragte erstmal Mutti mir beim französischen Sportgeschäft meines Vertrauens eine schicke Hose zu besorgen, damit ich in Zukunft besser bei meinen neuen Freunden da stehe. Denn plötzlich scheinen Regenhose irgendwie retro und damit echt gefragt zu sein.