Sonntag, 18. März 2012

Zweihundert!

200 Tage in der Stadt der Fahrräder.
Kaum zu glauben, aber wahr. Und obwohl ich mir schwor diesen Blog niemals für meine sentimentalen Ausbrüche zu nutzen, ich hab mir ja auch gesagt ich will hier dauernd was berichten. Also los.

Als ich vor 200 Tage auszog die Welt und vor allem die Herzen meiner Mitbewohner und diese neue Stadt samt Uni zu erobern, hätte ich mir nie träumen lassen was da auf mich zu kam.
Allein die O-Woche hat mich so umgehauen, dass ich mich ständig betrinken musste. Da hab ich schonmal den ein oder anderen netten Menschen kennen gelernt. Die WG war aber leider die meiste Zeit noch ziemlich leer und irgendwie war ich doch etwas gehemmt von dieser ganzen, "ich wohne jetzt alleine" Sache. Sowieso war auf einmal alles so schlag artig anders, ich hab die Leute die 9 oder 3 oder gar 13 oder 20 Jahre mein Leben bestimmt haben plötzlich gar nicht mehr gesehen. Und wenn dann konnte ich gar nicht alles erzählen was es neues gab und es war irgendwie höchst seltsam und fühlte sich immer an wie zu Besuch sein.
Mein Zimmer zuhause wurde umfunktioniert und obwohl mir das ja vorher bewusst war, ist es immer noch komisch einfach in so ein Gästezimmer zu kommen und nicht mehr Treppe hoch, gerade aus und ab ins Bett zu fallen.
Aber nachdem der erste Trubel sich gelegt hatte, ich mich wieder ans aufstehen gewöhnte, die Uni nicht immer Spaß machte, aber es schön war wieder was zu tun zu haben und der Job auch endlich vorhanden war, da merkte ich erst was ich für einen Glücksgriff gelandet habe.
Meine Mitbewohner sind einfach die besten die ich mir hätte wünschen können. Ich war ja ziemlich begeistert davon mit fremden, vorzugsweise männlichen, Menschen zusammen zu ziehen und tada ich habe die perfekten gefunden. Heute sind wir uns alle mal so gar nicht mehr fremd, auch wenn einer gerade ziemlich weit weg verweilt und der zugezogene Spanier auch wirklich nett ist, die drei würde ich gegen keine anderen ersten Mitbewohner eintauschen wollen. Es ist schon eine ziemlich enge Sache hier, auf knapp 65 qm zu viert zu wohnen, aber auch zu fünft haben wir's hier einen Monat lang gut ausgehalten. Der fünfte im Bunde ist übrigens auch ein guter Grund, dass diese Stadt und mein Studentenleben super sind, aber das ist eine andere Geschichte.
Natürlich ist auch das Studium ne Granate, nicht nur wegen netten Leuten, interessanten Vorlesungen und Seminaren, auch weil ich einfach merke, dass ich wenigstens mit einem Fach alles richtig gemacht habe. Auch wenn mir gefült 99 % der Menschen sagt, mit Politikwissenschaften findet man eh keinen Job. Und auch wenn ich mir bei Kultur- und Sozialanthropologie nicht allzu sicher war, nun hat sich nach der ersten Hausarbeit rausgestellt, einfach klug das wählen was ich mag und die ganze Genderstudieskacke weg lassen und zack werd ich glücklich werden.
Die Semesterferien waren nicht so spektakulär wie gedacht, ich hab mein heißgewolltes Praktikum nicht bekommen, aber was soll's die politische Bildung wird schon merken, dass ich es bin die ihr fehlt.
Nun hoffe ich auf viel Glück am übernächsten Mittwoch, wenn ich das erste, und hoffentlich vorerst letzte Mal, unter's Messer komme und mir das Knie von innen heile machen lasse. Wenn das geschafft ist freue ich mich schon fast wieder auf's Semester und das fast kann ich eigentlich streichen.
Ich werde einen Kurs über Quantenphysik haben, jaja blabla ich hab BOCK!!!! :)
Und sowieso hoffe ich einfach dass es genauso gut weiter geht und ich bald noch mehr Zeit habe mal wieder durch die Weltgeschichte zu düsen und meine Liebsten zu besuchen. Ein weitere Vorsatz für's neue Semester, mehr bloggen. Aber weil mir die Anreize fehlen, werd ich mir wohl mal was kluges überlegen müssen.
Wenn's im Krankenhaus W-Lan gibt dann gnade euch Gott ihr bekommt alle Einzelheiten!!! :)
So mit Grüßen, Küssen und hoffentlich bald mit vielen Kattastrophen!

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