Donnerstag, 15. September 2011

Schöne neue Welt

"Gestern hab ich noch deinen Blog gelesen!"
Erstauntes Stutzen, gefolgt von großen Augen und einem warmen Gefühl in der Magengegend.
"Du hast 'nen Blog? Wusste ich ja gar nicht."
Stolzes Grinsen und der Gedanke daran, endlich zu lernen wo man Kommata richtig setzt um sich nicht zu blamieren. Abitur, eine eins in Deutsch, aber wo muss das Komma nochmal hin?
Doch zurück zu besagter Unterhaltung.
Wenn man sich auf einer Party befindet, auf der man nur einen Bruchteil der Leute hinter einem Schleier aus Bier, Euphorie, Dosenfraß und wechselndem Wetter kennen gelernt hat und einen solchen Satz hört, ist man doch zu tiefst überrascht.
Und ich war nicht nur überrascht, ich landete in einem Gemisch aus tiefster Freude, riesiger Verwunderung, angeregtem Nachdenken und dem Druck dann doch mal wieder einen neuen Blog zu verfassen.
Ein wirklich komisches Gefühl, Menschen zu treffen die das hier tatsächlich lesen. In der Tat bin ich nicht mehr ganz so ambitioniert wie vorher, eventuell stellt sich auch gerade einfach eine Schreibblockade ein, soll ja den besten schon passiert sein. Ich finde generell einen guten Anfang und nach fünf Minuten eiserner Kreativität stelle ich fest, dass ich jetzt eigentlich auch schon am Ende meiner geistigen Kräfte angekommen bin, wahrscheinlich weil ich es einfach nicht mehr gewöhnt bin zu denken.
Wird wohl Zeit, dass ich endlich eine echte Studentin werde und nicht mehr nur so tue als hätte ich etwas zu tun. Wobei ich ja ab übernächstem Montag auch zum arbeitenden Teil unserer Gesellschaft gehöre und mich als Thekendamen beliebt machen werde. Dann hat das Nichtstun das sich bei mir seit knappen vier Monaten breit macht endlich ein Ende und ich werde zur Heldin der Nation werden. Wahrscheinlich eher nur meiner Pantoffeln, aber der Optimismus sollte einem ja nie fehlen, wenn man neu anfängt.
Jedenfalls werde ich mich bemühen alles etwas kreativer anzugehen, mein Leben bunter zu malen und dann auch mal wieder mehr zu erzählen zu haben. Ich habe gehört Kreativität ist in jedem Job gefragt und das bedeutet nicht, gut malen, zeichnen oder Sachen basteln zu können, sondern eher gute Ideen zu haben. Die habe ich, umsetzen kann ich sie nur eher selten. Aber dafür muss man sich dann ja nur die richtigen Menschen suchen. Meldet euch also bitte bei mir, wenn ihr schneidern könnte ich hätte da eine Vision eines schicken Strickpullovers.
Ansonsten wünsch ich euch was und ich will nochmal Sommer, viel zu kalt hier!

Mittwoch, 7. September 2011

Fahrrad fahren gegen den Wettergott.

Nun jetzt ist es passiert.
Ich bin weg. In einer neuen Stadt, einem neuen Zimmer, bei anderen Menschen.
Und wie ich es erwartet hatte, mir geht's gut, sehr sogar. Ich bin glücklich in meinem mikroskopisch kleinen Zimmer, in dem noch nicht alles so ganz fertig ist. Und habe auch schon so das ein oder andere erlebt.
Zum Beispiel habe ich heute gelernt, Entfernungen sind wirklich relativ und nur wei google sagt man ist in 29 Minuten da wo man sein will stimmt das nicht unbedingt.
Ich wollte also zwei nette, junge Damen besuchen, schaute mir den Weg im Internet an und war mir sicher, das geht flott.
Da hatte ich aber nicht mit dem Gegenwind und den Ampeln gerechnet. Der Wind war dabei allerdings das größere Hindernis und wirklich nicht mein Freund. Dass dann zu allem Überfluss noch jede Ampel rot war und die Fahrradwege und ihre Regelungen mich in dieser Stadt ohnehin noch etwas verwirren, kam nur erschwerend hinzu.
Der Regen auf der Rückfahrt machte das ganze auch nicht besser. Aber immerhin habe ich in der Zwischenzeit eine hübsche Wohnung besichtigt, die Fahrt hat sich also gelohnt!
Auch sonst scheint mir das Wetter nicht allzu gut zugetan zu sein, sobald ich mich auf mein Fahrrad setze fängt es seit zwei Tagen grundsätzlich an zu nieseln oder zu regnen. Das ist wirklich unangenehm, wenn man beim besten Willen nicht weiß in welchen Umzugskarton man denn nun seine Regenjacke geschmissen hat. Ungünstig und auch frisch, wenn sich zum Regen noch eine leichte Sturmböe gesellt.
Aber was will man auch von einem solch mikroskopisch kurzen Sommer erwarten. Der Herbst steht eben schon wieder vor der Tür. Wird ja auch mal wieder Zeit für Schnee, frieren und Wollmützen! Ich hab's ja fast vermisst zehn Lagen anziehen zu müssen um nicht zu frieren.
Auf bald!